Brauchst du Hilfe?

Was tun, wenn der Bart ungleichmäßig wächst oder zu dünn ist?

Sparen wir uns lange Vorreden und gehen gleich ans Eingemachte. Ja, Bart ist Trend. Bart suggeriert Einfluss und Weisheit, Männlichkeit, Kompetenz und Abenteuer. Damit ist es nur meist schlagartig vorbei, wenn das Barthaar nicht gleichmäßig wachsen will, der Bart zu dünn ist oder Lücken im Bart den Blick auf die Haut frei geben.

Ein Bart soll an Urwald erinnern. Nicht an Brandrodung. Und auch nicht an Baumschule. Wenn beim ersten Bartwuchs jeder Depp einen darauf aufmerksam macht, dass man Dreck auf der Oberlippe hat, greifen viele wieder zum Rasierer.

Nicht tun. Echt nicht. Der Weg zum makellosen Vollbart wird vielleicht etwas länger, wenn der Bart ungleichmäßig wächst oder etwas dünn geraten ist – aber nicht unmöglich.

Gründe für ungleichmäßigen Bartwuchs: Warum nicht jeder Bart will, wie sein Träger

Testosteron ist ein entscheidender Faktor für einen ordentlichen Bartwuchs.

Der Testosteronspiegel wird zwar durch Umweltfaktoren beeinflusst, jedoch ist genetisch festgelegt, wie viel Testosteron der Körper bilden kann und wie stark das Barthaar auf das Testosteron reagiert. An den Haarwurzeln sind Rezeptoren, an die das Testosteron bindet. Gibt es zu wenig Rezeptoren, kann das Testosteron das Wachstum des Bartes nicht richtig unterstützen. 

Neben der Höhe des Testosteronspiegels ist also auch die generelle Stärke des Bartwuchses genetisch bedingt. Wenn Papas Bart an einen Damenbart erinnert, dann kämpfen meist auch die Söhne. Dies kann den gesamten Bart betreffen oder nur einzelne Partien.

In der Pubertät zeigt sich meist schon, wie stark das Barthaar auf das Testosteron im Körper anspricht. An Oberlippe und Kinn reagieren die Haare meist zuerst und generell stärker. Der Bartwuchs wird im Lauf des Lebens regelmäßiger. Beim einen geht es schneller, beim nächsten dauert es schier ewig. Während einige Männer schon mit Anfang Zwanzig problemlos einen Vollbart tragen können, hoffen andere noch mit Mitte Dreißig.

Weitere Gründe für einen ungleichmäßigen oder zu geringen Bartwuchs können Nährstoffmangel oder Krankheiten sein. Neben der Alopecia areata, dem kreisrunden Ausfall des Kopfhaares, gibt es auch die Alopecia barbae. Kein Wortspiel, kein Scherz. Dabei handelt es sich um Haarausfall in der Bartregion. Vor allem Schnurrbart und Kinnpartie sind davon betroffen. Bei kreisrunden kahlen Stellen im Bart solltest du damit zur Abklärung bei einem Hautarzt vorstellig werden. Alopecia barbae ist zwar keine ernste Erkrankung, hat aber natürlich ernsthafte Auswirkungen für jeden, der sich einen Bart wachsen lassen möchte.

Wie kriegt man einen makellosen Vollbart, obwohl er nicht gleichmäßig wächst?

Jetzt kommt, was keiner hören will: Geduld. Was man Rauschebärten nicht (mehr) ansieht: viele sind ungleichmäßig gewachsen. Meist wächst der Bart an den Wangen langsamer, als am Kinn. Und dabei geht es nicht um die Länge der Haare – die wachsen für gewöhnlich nämlich alle gleich schnell. An den Wangen dauert es nur länger, bis alle Haarwurzeln mit der Haarproduktion beginnen.

Was, wenn der Bart nicht dicht genug wächst?

Die wenigsten Bärte sind bereits nach ein paar Wochen dicht und voll. Das kann sich aber in vielen Fällen von ganz allein ändern. Das Barthaar regt sich sozusagen gegenseitig an und einige Spätzünder brauchen länger, um sich raus zu trauen. Haarwurzeln in einem glattrasierten Gesicht sind anfälliger für Schäden. Rasur und Aftershave irritieren die Haarwurzeln. Sie fühlen sich ungeliebt und missverstanden und stellen die Haarproduktion ein. Geschützt durch einen Bart, können sich auch Totgeglaubte durchaus noch regenerieren, sodass der Bart nach und nach an Fülle zunimmt. Neu wachsende Haare brauchen außerdem länger, um die Haut zu durchdringen, als ihre bereits geköpften Kollegen.

Wieso man dann immer wieder liest, dass häufiges Rasieren einen schnellen und dichten Bartwuchs begünstigt? Ganz einfach: Ein neu wachsendes Haar ist an der Spitze zunächst fein. Je länger es wächst, desto dicker wird die Basis. Rasiert man dieses Haar nun ab, scheint es beim Nachwachsen kräftiger zu sein. So entstand der Mythos, der schlichtweg falsch ist.

Auch in Punkto Bartdichtigkeit braucht es also Geduld. Wenn die allein nicht reicht, oder du sie einfach nicht hast, kannst du jedoch auch noch zu einigen Mitteln greifen, die den Bartwuchs beschleunigen können.

Wie kann man den Bartwuchs beschleunigen?

Das Bartwachstum zu fördern, ist eine Wissenschaft für sich und sehr individuell. In erster Linie bestimmt dein Bart, was er braucht. Welches Mittel das richtige ist, ist von dem Mangel abhängig, der das Bartwachstum behindert. Darüber hinaus werden deine eigenen Vorlieben auch eine wichtige Rolle spielen. Du wirst daher ein wenig experimentieren müssen, bis du das Optimum für dich und deinen Bart herausgefunden hast. Das gilt nicht nur, wenn du den Bartwuchs beschleunigen willst, sondern auch für die ganz normale tägliche Pflege.

Bartwuchsmittel von außen

Haar wächst von der Wurzel aus. Je besser die Haarwurzel durchblutet ist, umso besser kommen die benötigten Bausteine fürs Haar an. Die meisten Bartwuchsmittel beinhalten daher Stoffe, die die Durchblutung fördern. Auch die Wirkung von Minoxidil basiert vermutlich unter anderem darauf. Ein Peeling sorgt neben der Durchblutungsförderung dafür, dass die Härchen nicht einwachsen. Bartöle, Lotionen und Bartsprays machen das Haar geschmeidiger und vermindern Haarbruch. Außerdem enthalten sie Mikronährstoffe, die das Barthaar und die Bartwurzel pflegen und von außen mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Auch das soll den Bartwuchs beschleunigen.

Eine stärkere Durchblutung erreicht man aber auch durch ganz weltliche Dinge: jedes Mal, wenn du dir durch den Bart streichst, sorgst du für eine Stimulation der Haarwurzeln. Sich eine Denkergeste anzugewöhnen, kann den Bartwuchs also ebenso anregen, wie das Kämmen und Bürsten des Bartes. Die eleganteste Variante an dieser Stelle dürfte wohl sein, sich den Bart kraulen zu lassen. Wird den Bartwuchs beschleunigen und darüber hinaus für Entspannung sorgen.

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Dem Bartwuchs in Tablettenform auf die Sprünge helfen

Wo immer ein Problem ist, entsteht auch ein Produkt und so gibt es natürlich auch eine ganze Palette von Nahrungsergänzungsmitteln, die speziell auf die Bedürfnisse des Barthaares abgestimmt sind.

Biotin und Kieselerde haben nachweislich einen Einfluss auf die optische Erscheinung von Haut und Haaren – allerdings ist unbewiesen, ob sie den Bartwuchs beschleunigen. Untersuchungen, die sich speziell mit dem Bartwuchs beschäftigen, gibt es nicht.

Eh du zu solchen Mitteln greifst, solltest du jedoch vorher durch ein Blutbild abklären lassen, ob überhaupt ein Nährstoffmangel vorliegt. Zum einen, weil die Folgen einer „Überdosierung“ bei vielen Nährstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln heiß diskutiert wird. Zum anderen, weil das Zeug scheißteuer ist. Und bei einer halbwegs ausgewogenen Ernährung dazu noch völlig überflüssig.

Testosteron für den Bartwuchs

Was für Nahrungsergänzungsmittel gilt, gilt erst recht für Hormonpräparate. Nur ein Arzt kann entscheiden, ob ein krankhafter Testosteron-Mangel vorliegt. Außerdem kann er abklären, ob der verminderte Bartwuchs durch einen Testosteron-Mangel oder durch einen Testosteron-Rezeptor-Mangel an den Haarwurzeln hervorgerufen wird. Dann kann man sich eine Hormontherapie für den Bart sparen. Im wahrsten Sinn – denn auch sie ist nicht gerade günstig und keine Kasse zahlt eine Therapie, weil der Bart nicht wachsen will.

Der konventionelle Weg zu einem höheren Testosteronspiegel lautet: Reduktion des Körperfettes, gesunde Ernährung, mehr Sport, ausreichend Schlaf, weniger Stress, wenig Alkohol. Und (das beste zum Schluss) viel Sex.

Tricks, um dünnen Bartwuchs oder kleinere Löcher im Bart zu kaschieren

Frisieren

Ein dünner oder löchriger Bart wirkt schnell ungepflegt. Die Barthaare haben viel mehr Platz um sich zu kräuseln. Dadurch wirkt der Bart „unordentlich“ und kleinere Löcher werden so richtig freigelegt. Das Geheimnis liegt darin, den Bart regelmäßig zu bürsten und so die Haare in die gewünschte Form zu bringen. Liegen die weniger stark bewachsenen Stellen günstig, kann man auch die Barthaare aus der Umgebung darüber kämmen. Grundvoraussetzung dafür: das Barthaar muss geschmeidig genug sein, um sich in Form bürsten zu lassen.

Genau dafür hat der liebe Gott das Bartöl erfunden. Es macht das Barthaar geschmeidiger. Dadurch lässt sich der Bart leichter in Form bürsten. Das Bartöl vermindert außerdem Haarbruch, was ebenfalls ein häufiger Grund für Lücken im Bart ist. Bartpomade hilft dir, den Bart für eine gewisse Zeit in der fertig gestylten Form zu fixieren.

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Stutzen

Es braucht Zeit, bis auch die letzte Haarwurzel gerafft hat, dass der Trend auf Bart geht. Wenn du das Gefühl hast, dass viele Spätzünder unter deiner Haut schlummern, dann ist die Lösung ebenso simpel, wie nervtötend: trimm deinen Bart über einen längeren Zeitraum auf einen Drei-Tage-Bart zurück. Er kann den Kontrast zwischen dichten und lichten Stellen am besten kaschieren. Gleichzeitig leiden Haut und Haarwurzeln nicht mehr unter Rasur und Aftershave und können sich regenerieren.

Sobald du merkst, dass der Bart dichter wird, beginnst du auf Länge zu züchten. Sollte es nötig sin, kannst du auch noch eine weitere Phase einschieben, in der du den Bart auf eine bestimmte Länge zurücktrimmst.

Bis zu einer Länge von etwa 1 cm kann man sich meist selbst mit einem guten Bartschneider behelfen. Ab dann sollte man sich einen Barbier suchen, der den Bart professionell in Form stutzt. Den stilechten Selbstversuch mit einer Schere empfehle ich nur ausgebufften Profis. Man hat schneller ein unschönes Loch in den Bart geschnitten, als man „Scheiße!“ schreien kann.

Begradigen

Die Konturen des Bartes sind ein wichtiger Faktor, um ihn voller und gleichmäßiger wirken zu lassen. Klar definierte Kanten betonen den Bart und lassen ihn automatisch gepflegter und dichter aussehen. Dies wird noch wichtiger, wenn der Bart nicht symmetrisch wächst. Liegt die natürliche Bartwuchskante zum Beispiel auf der einen Wange weiter oben, sollte sie auf die Höhe der tiefer liegenden Kante gebracht werden. Dies geht am besten mit einem Rasiermesser.

Auch hier der Tipp: such dir einen Barbier, der dir die Bartkontur perfekt zieht. Er gleicht nicht nur Asymmetrien aus, sondern kann die Konturen auch so legen, dass sie dein Gesicht und deinen Bart perfekt in Szene setzen.

Wer lieber selbst für perfekte Bartkonturen sorgen möchte, der sollte sich eine Bartschablone zulegen. Mit ihrer Hilfe ist es leichter, die Linien gleichmäßig hinzubekommen.

Was tun bei Löchern im Bart?

In einigen Fällen helfen weder Bartwuchsmittel noch gutes Zureden oder gutes Kaschieren. Wo keine Haarwurzel ist, wächst auch kein Haar. Auf Hautpartien, die nur sehr wenige oder gar keine Haarwurzeln haben, kann kein Barthaar wachsen. Narben sind dabei nur das Extrembeispiel. Sind diese Hautpartien größer, entstehen Lücken und Wellen im Bart.

Bart Make-Up und Bartverdichter

Große Löcher lassen sich nur sehr schwer kaschieren. Es gibt einige Produkte auf dem Markt, mit denen man angeblich die Löcher im Bart „weg malen“ kann. Es gibt auch Männer, die in ihrer Verzweiflung zum Schminktäschchen der Freundin greifen. Doch handelt es sich nun einmal um einen Bart und nicht um ein Ausmalbuch. Bei ernstzunehmenden Lücken im Bart werden die Stellen eher betont, wenn man zu bemüht ist. Ein Bart-Verdichtungsstift zum Beispiel bringt eigentlich nur dann gute Ergebnisse, wenn er gleichmäßig auf dem gesamten Bart angewendet werden kann. Sein Einsatzgebiet wäre also eher ein allgemein etwas zu dünner Bart.

Neben der zweidimensionalen Malvariante kann man die Löcher im Bart auch dreidimensional zuschütten. Die Variante Schütthaar wurde zunächst für lichte Stellen auf dem Haupte entwickelt. Inzwischen gibt es spezielle Barthaarverdichter. Es handelt sich um Keratin-Fasern, die sich mit dem Echthaar verbinden sollen. Angeblich sorgen sie für einen natürlichen Look – auch bei Regen. Doch wenn man sich die Rezensionen ansieht, gehen die Meinungen doch stark auseinander.

Also kein Bart für die, die größere Löcher haben?

Bullshit! Schon mal darüber nachgedacht, warum es so viele unterschiedliche Bartformen gibt? Klar, das wird gerne mit den abenteuerlichsten Begründungen versehen, die wichtig und gut durchdacht klingen, nach Statement und Lebenseinstellung. Aber vielleicht – nur vielleicht – hat Abraham Lincoln die Schifferkrause auch getragen, weil der Schnauzer nicht so wollte, wie er?

Wenn man sich die frei rasierten Gesichtspartien von Bartträgern ganz genau ansieht, dann sieht man dort häufig …nichts. Da ist kein einziges abrasiertes Haar zu erkennen. Oder ein einzelnes, das aus der Mitte herauswinkt. Wer keinen Vollbart trägt, hat sich meist aufgrund von lichten Problemzonen für eine bestimmte Bartform entschieden.

Sollte sich also herausstellen, dass trotz Geduld, Pflege, gesunder Ernährung, Sport und gutem Zureden dein Bart nicht lückenlos und dicht wächst, dann ist das Projekt Bart trotzdem noch nicht vorbei. Lass dich von den unterschiedlichen Bartformen inspirieren und finde den, der zu dir und deinem Bartwuchs am besten passt.

Ich will aber einen Vollbart!

Wenn du auf keinen Fall auf einen Vollbart verzichten willst und das nötige Kleingeld auf der Kante hast, kannst du auch zum letzten Mittel greifen: der Barttransplantation.

Wie bei einer Kopfhaartransplantation werden dabei Haarwurzeln vom Hinterkopf entnommen und in die weniger gut besuchten Bartpartien verpflanzt. Vom Verdichten des Bartes über das Füllen von Löchern bis hin zur vollständigen Rekonstruktion ist die Methode für nahezu alle Probleme anwendbar. Allerdings geht es nicht über Nacht. Es dauert etwa ein Jahr, bis die transplantierten Haare richtig angekommen sind und einen ordentlichen Bart produzieren. Auch hier braucht man also Geduld.

So schließt sich der Kreis.

Bild von Thomas Meurer

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